Die Johannes-Kirche in Unterlaa
Kann sich die Pfarrkirche
von Oberlaa rühmen, die schönste Barockkirche des Bezirkes zu sein, so nimmt die dem heiligen Johannes dem Täufer geweihte
Filialkirche in Unterlaa den nicht weniger bedeutenden Ruhm für sich in Anspruch, in ihrer Bausubstanz zu den ältesten
Kirchen Wiens zu gehören.
Im Bereich des nahe gelegenen Johannisberges befand sich, wie aus Funden geschlossen werden kann, eine römerzeitliche
Siedlung, deren Friedhof an der Stelle der jetzigen Kirche gelegen war. Ein schwer lesbares Grabtafelfragment, das rechter
Hand des Kircheneinganges eingemauert war, berichtete, dass die Witwe Monema diese Tafel ihrem mit 70 Jahren verstorbenen
Gatten Devomarus und ihren früh verschiedenen Söhnen stiftete. Diese Tafel befindet sich jetzt im Bezirksmuseum Wien. In den Jahren 1963, 1965 und 1967 durchgeführte Grabungen
haben gezeigt, dass diese Votivtafel zu einem 9 mal 11 Meter großen römischen Grabhaus gehörte, von dem noch stellenweise
bis zu drei Meter hohe Mauern erhalten sind. Auch der Bautypus der Kirche weist auf eine frühe Entstehungszeit. Handelt es
sich doch hier um eine Chorturmkirche, bei der das Untergeschoß des Ostturmes zum gesicherten Sakralraum wurde.
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